Dieser Artikel stammt aus dem Forum von Jans Modellstraßenbahnseiten. Da er dort gelöscht wurde, habe ich ihn überarbeitet und auf die interessanten technischen Infos beschränkt.
NGT6/8DD (Combino) Stabilität & Laufeigenschaften + FALTENBÄLGE
von rdmodel am Sa, 03.02.2007, 20:48
1. Problemstellung:
Ich habe das Problem, daß die NGT6/8DD Modelle der
Dresdner Verkehrsbetriebe beim Hochheben oft auseinanderfallen (die
Kombinomodelle dürften den gleichen Aufbau haben). Der erste NGT6DD, den ich
als Standmodell kaufte, war verklebt, so daß Fahrwerke und Oberteile
zusammengehalten wurden. Kürzlich erwarb ich einen NGT8DD mit Antrieben. Dort
sind die Teile nur eingerastet, was der Belastung nicht standhält.
Hat jemand Erfahrung, wie man die Teile so
stabilisieren kann, daß das Fahrzeug auch mal weggetragen werden kann?
Ein weiteres Problem sind die Drehgelenke, wo
durch den instabilen Aufbau der Bruch der Nasen vorprogrammiert ist. Das
Problem wird durch den Einbau eines Antriebes noch größer, da dadurch die
Belastung der Teile steigt. Hat hier jemand Erfahrung mit der Stabilisierung
der Teile?
INHALT:
1. Stabilitätsfrage
___Antwort strabafan - Nachrüstsatz
___Antwort rdmodel - Befestigung,
Laufeigenschaften verbessern
___Antwort rdmodel - Verbesserung der
Haftreifenanordnung
___Antwort rdmodel - Faltenbalgsuche
Weitere Ausführungen zu den Faltenbälgen: http://www.modelltram.de/phpbb3/viewtopic.php?f=1&t=706#p5866
Neuere Videos: NGT6/8 DD Faltenbälge:
http://www.youtube.com/watch?v=r_Graon51Ek
http://www.youtube.com/watch?v=3ut7-P-jt3g
von strabafan am Sa,03.02.2007, 23:27
Hallo rdmodel,
für die Modelle gibt es einen Nachrüstsatz, mit
dem man die Gehäuseoberteile und die Bodenplatten verschrauben kann. Es ist
dazu ein klein wenig handwerkliches Geschick notwendig. Es gibt jedoch eine
eindeutige Beschreibung und eine Bohrschablone zu den Bauteilen.
http://www.hoedl-linie8.de/HTML/PRODUKTE/ZUBEHOER/INDEX.HTM
Ciao Enrico
strabafan
von rdmodel am Mo,05.02.2007, 21:39
Hallo allgemein noch mal,
ZUR BEFESTIGUNG:
Ich hab an einigen meiner Bodenplatten die Löcher
für die Befestigungsschrauben gesehen. Da werd ich einfach einen Stehbolzen
Richtung Dach verschrauben. Diese Löcher sind aber nur an den Mittelteilen,
nicht jedoch an den „Drehgestellteilen“ also Teilen mit Radsätzen zu finden.
ZU DEN FAHREIGENSCHAFTEN:
Der Antrieb besitzt 2 getriebene Achsen. Eine
davon mit Gummibelag. Es gibt sehr viele kleine Rangierloks mit 2Achsen, die
mühelos mehrere Wagen ziehen können. Vergleichbar wäre hier die Lok mit 2 oder
3 Wagen belastet. Das sollte eigentlich kein Problem sein, dachte ich mir.
Also wo liegt das Problem??? Warum rutscht der
Zug???
An dem Antriebssatz werden alle nichtgetriebenen
Achsen durch Schleifer gebremst, einige Räder drehen sich dadurch überhaupt
nicht. Also, 1. alle Schleifer aus den Laufgestellen entfernen, nicht aus dem
Antrieb!!!
Aber nur über das ein Triebgestell kann der Zug
nicht versorgt werden. Ich habe deshalb nichtisolierte Radsätze genommen, in
der Mitte zersägt und über eine Isolierhülse wieder zu einem Radsatz verklebt.
Jetzt kann Strom vom Rad auf die Achse gelangen. Von da aus wird der Strom über
das neu angefertigten Messing- oder Weißblechradlager weitergeleitet. Ich hab
die Radlager so gestaltet, daß die rechten und linken Achsen elektrisch
verbunden sind. Das Teil klemmt einfach in dem Radkasten neben den originalen
Radlagern. Es ist so gestaltet, daß oben neben den Sitzen, die Anschlußfahnen
herausschauen und man nur noch die Drähte umlöten muß. Außerdem hat das Teil an
den Enden Nasen, welche umgebogen das Herausfallen der Achsen verhindern. Diese
können durch Biegen so justiert werden, da das Rad ausreichend Höhenspiel hat.
Der einzige Umbau an dem Originalteil ist: Die
alten Kunststoffradlager müssen ausgeschnitten werden, damit die Achsen nicht
klemmen.
Ich hab das so umgebaute Frontteil auf einer
Glasplatte rollen lassen können. Im Originalzustand ist es nur gerutscht.
So jetzt hat der Zug 3 elektrisch aktive Radsätze
und das reich völlig aus, zumindest auf meinem holprigen Rundkurs. Der NGT8DD
benötigt dort nur einen Antrieb und läuft erst mal gut.
Jetzt will ich noch das hintere Kopfteil mit
gleichartigen Lagern versehen, da die Kunststofflager immer noch sehr hemmen,
allerdings nicht elektrisch kontaktieren.
Man muß bedenken, daß ein derart langer Zug mühelos
alle Abschaltstrecken auf herkömmlichen Modellbahnanlagen Überfahren würde.
Schon deshalb ist es besser die Stromabnahmen auf die vorderen Achsen zu
beschränken.
Um genügend Gewicht auf die Achsen zu bringen wird
wohl auch noch der Einbau eines Bleigewichts nötig werden.
Mal sehen, wenn es interessiert, berichte ich
gerne weiter.
rdmodel
von rdmodel am So,18.03.2007, 18:57
Bei Testfahrten am Berg ist mir aufgefallen, daß
der Lauf dadurch verbessert werden kann, daß die Haftreifen nicht auf einer
Achse, sondern diagonal an den Antriebsachsen angeordnet werden.
Weil es an Bergkuppen zur Entlastung einer Achse
des Antriebes kommt und somit nur noch die zweite Antriebsachse richtig auf das
Gleis gedrückt wird, werden die Haftreifen praktisch angehoben. Dadurch rutscht
der Antrieb dann. Werden die Haftreifen jetzt diagonal, also auf einer Achse
rechts auf der zweiten links, angeordnet, dann liegt immer ein Haftreifen
richtig auf der Schiene und der Zug befährt die Steigung ohne Rutschen.
rdmodel
von rdmodel am So,18.03.2007, 19:14
Jetzt bin ich noch auf der Suche nach ordentlichen
Faltenbälgen, damit man auch noch die Dächer in einen modellgerechten Zustand
versetzen kann.
Hat da jemand Erfahrung?
von rdmodel am Di,01.05.2007, 13:27
Hier mal ein Bild des ersten Faltenbalgmusters aus
bedrucktem, lackiertem Butterbrotpapier:
Die weißen Kanten sind dabei gewollt, da das
Original dort Alukanten besitzt. Der Balg ist so ausgeschnitten, daß er auch
über den Motor paßt.
Das Modell steht hier auf einem 20cm Radius und
die vordere Achse ist ca. 5mm angehoben, um die Beweglichkeit in alle Richtungen
zu demonstrieren. Ich besitze leider nur Eisenbahngleise mit größeren Radien.
Jetzt müssen noch die Dachpartien modellgetreu umgestaltet werden.
Im Vordergrund: die geätzten Neusilberradlager.
Und hier die Radlager-Stromabnehmer (rechts) im
eingebauten Zustand. Sie bestehen aus geätztem 0,2mm Neusilber und klemmen nur
im Gestell. Die für die Stromabnahme geteilten und isolierten Achsen werden
durch die Bügel gehalten, können aber durch die Elastizität des Neusilbers sehr
leicht herausgehebelt werden.
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