geändert: 2010_04_04
Inspiriert durch Diskussionen im Forum von Jans Modellstraßenbahnseiten, habe ich mir das Ziel gesetzt, Einen Antrieb zu konstruieren, welcher in die Drehgestelle der Tatras passt. Ziel ist es den Antrieb so zu integrieren, dass ein Umbau des Modells nicht notwendig wird und lediglich die Drehgestelle ausgetauscht werden müssen.
ÜBERSICHT:
Entschuldigt die schlechte Qualität - habe derzeit nur einen Fotoapparat.
Versuchsaufbau - Drehgestellantrieb mit Minimotoren aus einer Oral-B Vibrationszahnbürste.
Zwei verschiedene Drehgestelle mit einer Übersetzung von ungefähr 1:40 treiben die T4D Bodengruppe an.
Beide Motoren sind in Reihe geschalten. Zusätzlich in Reihe ein 100 Ohm Widerstand. Als Vergleich dient das BEKA - MAN A8 Modell,
das mit einem handelsüblichen Antrieb fährt.
2. Motoren:
Versuche mit den ca. 1,5V - Motoren haben ergeben, dass diese ziemlich robust sind.
Mir ist einer der Motoren erst durchgebrannt, als ich ihn an der vollen Trafospannung von ca. 16V betrieb und dieser dann
(durch ein blockiertes Getriebe) plötzlich gebremst wurde. Dabei floß dann der volle Trafokurzschlussstrom, was die Schleifer
der Kollektoren verglühen ließ. Erstaunlicherweise sind die Wicklungen aber nicht beschädigt worden.
Versuche mit der bereits diskutierten Schutzbeschaltung haben mich zufrieden gestellt.
Die Motoren dürften damit gegen Überspannung geschützt sein.
Ich habe hier allerdings 2 - 3V Dioden und einen 100 Ohm Vorwiderstand eingebaut.
Der maximal mögliche Strom wäre dann also ca. 150mV bei 16V Trafospannung.
Aus Datenblättern ähnlicher Motoren (bei Conrad) ist zu entnehmen, dass diese bis zu 250mA vertragen.
Die Motoren kann man übrigens bei Conrad oder besser bei
Sol-Expert
kaufen. In Österreich hab ich noch einen Händler gefunden, der ähnliche Motoren zu 50ct vertreibt
neuhold-elektronik.
Die Probleme, die sich ergeben, wenn ein Drehgestell blockiert oder eins durchdreht, sind eher vorbildgerecht.
Wenn ein Gestell anfängt zu fahren, zieht es das andere mechanisch mit und dieses läuft dann mit annähernd gleicher
Geschwindigkeit, vorausgesetzt, die Mechanik läuft einwandfrei. Die elektrischen Probleme, die bereits hier
---->
diskutiert worden, werden durch die mechanische Kopplung und die Schutzbeschaltung egalisiert.
3. Getriebe:
Zur Übersetzung:
Laut dem Datenblatt bei Conrad laufen die Motoren zwischen 1 und 3V und haben da eine Drehzahl von 15000 bis 45000 U/min.
Eine rechnerische Übersetzung von ca. 1:70 kommt einer Modellgeschwindigkeit von ca. 70km/h (22cm/sec in HO) relativ nahe.
Letztlich habe ich mit verschiedenen Übersetzungsverhältnissen rumprobiert und bin jetzt bei ca. 1:45 angelangt.
Damit hat das Modell auch noch ein bischen Reserve, denn man muß ja auch noch Gewichte einbauen, damit ein BW gezogen werden kann.
4. Stromabnehmer:
Stromabnehmer:
Um die Reibung bei den kleinen, leistungsschwachen Motoren gering zu halten, habe ich die bewährte Methode der Stromabnahme
ohne Schleifer, direkt über die Achsen und Gehäuseteile angewandt. Etwas knifflig war dabei die Isolierung der beiden Rahmenseiten.
Die Gestellteile sind alle nur durch Rasten verbunden, wobei ich da noch am Verbessern bin. Der Drehschemel besteht aus
0,3mm GFK und soll später mal nur gerastet werden. In der Mitte befindet sich ein Röhrchen eines Wattetupfers.
Das Material ist sehr dünnwandig. Dadurch lassen sich die 4 Drähte problemlos durchfädeln. Oben aufgebogen, hängt das
ganze Gestell schon fertig im Wagenkasten.
Na ja das ist jetzt noch das Handycap, dass es die Motoren noch nicht als 12V-Variante gibt. Dann wären zumindest 2 Leitungen
weniger und die ganze Schutzschaltung nicht mehr nötig.
Die Schutzschaltung will ich übrigens unter der Bodengruppe auf einer Leiterplatte anbringen.
Da kann dann auch gleich noch die Beleuchtungsreglung mit untergebracht werden.
5. Resüme:
Soweit jetzt erst mal das.
WIE GESAGT; ES SIND DIE ERSTEN ERFOLGREICHEN VERSUCHE.
Jetzt kommt noch die Phase de Optimierung, damit ich dann nach und nach meine Tatras ausrüsten kann.
Übrigens sind die Motoren in vielen Geräten eingebaut beispielsweise:
Oral-B Vibrationszahnbürste
Handyvibrationsmotoren
Miniracer (Spielzeugauto)
Minihubschrauber
Ich habe hier Motoren mit 6x10mm Abmessung eingebaut.
Beste Grüße rdmodel - Ralf
Der Transistor wird dabei durch den Spannungsteiler gesteuert und liefert eine der Eingangsspannung proportionale
Ausgangsspannung. Die Schaltung muß natürlich doppelt, für beide Richtungen, aufgebaut werden. Anpassung für andere
Spannungsverhältnisse ist über die Widerstände möglich. Die 30 Ohm Widerstände dienen nur dem Überlastschutz und haben
im Normalfall wenig Einfluß. Die Bauteile sind zwischen 2 Kühlblechen verschraubt und zwischen den Drehgestellen des
Tatras angeordnet. Die 30 Ohm Widerstände sind in extra Kästen vor den Drehgestellen angeordnet. Um die Wärmeabgabe an
die Plastikteile zu verhindern, sind alle Bauteile in Kartonkästen untergebracht.
Die Schaltung funktioniert seit längerer Zeit problemlos, ich hab jetzt eine 2. mit zusätzlich integriertem LM317
zur Beleuchtungsreglung aufgebaut. Auch die funktioniert gut. Ich denke später noch in meinem Beitrag ausführlich darüber zu schreiben.
Letztlich ist das ganze aber auch nur ein Kompromiß, der den Vorteil der kleinen Motoren eigentlich wieder zunichte macht.
Besser wäre es, 12V Motoren einzusetzen.
Beste Grüße rdmodel - Ralf